virtuelles Museum Stangenberg Merck
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35. Tag: Peter Stephan

2/5/2020

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Peter Stephan (1927-2014) gehört zu den Künstlern, die von jeher bei uns ausgestellt wurden und uns sehr am Herzen liegen.
 
Er wurde am 11. Juli 1927 in Dessau geboren. Beide Eltern besuchten dort als Schüler das Bauhaus, (Walter Gropius war Peters Taufpate) kehrten aber noch vor seinem ersten Geburtstag nach Ungarn zurück.
Von Jugend an verdiente Peter Stephan sich seinen Lebensunterhalt selbst – so bereiste er u.a. auf einfachen Schiffen arbeitend die Welt. Die so gewonnenen Eindrücke verarbeitete er später in seinen Bildern.
1947 kam er wieder nach Deutschland, studierte in den Folgejahren an der Münchener Kunstakademie u.a. bei Erich Glette und Xaver Fuhr. Einer Geschichte des Schriftstellers Christoph Merkel zufolge war er allerdings überwiegend in der Radierwerkstatt vorzufinden, wo der geniale Adolf Thiermann sein Lehrmeister war.
Zahlreiche Ausstellungen zeugten vom Interesse, welches seine Bilder – meist Radierungen – hervorriefen: München, Berlin, Athen, Salzburg, New York sowie verschiedene Städte in Italien, Polen, Ungarn, Chile und der Türkei.
Seit Mitte der fünfziger Jahre verbrachte Peter Stephan für viele Jahrzehnte den überwiegenden Teil des Jahres in Griechenland, in späteren Jahren zumindest mehrere Monate.

 Heidy Stangenberg-Merck und Peter Stephan  hatten sich in den 1960-er Jahren auf einer Schiffspassage zu einer der griechischen Inseln kennengelernt. Heidy Stangenberg-Merck fiel der Mitreisende auf, der an Deck übernachtet hatte. Als die Mannschaft morgens die Planken mit einem Wasserschlauch säuberte,  stellte sich der Mann in den Wasserstrahl und erledigte so seine Morgentoilette. Das war Peter Stephan!
 
Man kam ins Gespräch, entdeckte viele Gemeinsamkeiten wie die Liebe zu Griechenland, dem schlichten Leben dort und die Begeisterung über die karge, ausdrucksstarke Landschaft.  Zudem hatten beide an der Akademie für Bildende Künste in München studiert, beide waren extrem aktive Künstler, die alle Eindrücke auf Papier festhalten und ständig Neues erschaffen mussten und beide schätzten parallel zur Malerei die Technik der Radierung.
 
Heidy Stangenberg-Merck gefiel auch das unprätentiöse Auftreten von Peter Stephan und es entstand eine von gegenseitigem Respekt geprägte, sehr anregende Verbindung. Man versandte Radierungen zur Begutachtung, vermittelte Kontakte, tauschte sich regelmässig aus.
 
Beide Künstler verstarben 2014, Peter Stephan im Juli und Heidy Stangeberg-Merck im November.
 
Drei Jahre später, 2017, war der künstlerische Nachlaß von Peter Stephan soweit erfasst und geordnet, dass man zusammen mit seinen Töchtern im Museum Stangenberg Merck eine große Retrospektive auf die Beine stellen konnte.
Sein extrem umfangreiches Oevre an Radierungen (erfasst sind an die 700 Motive) war bei dieser Ausstellung sekundär. In erster Linie war eine Auswahl seiner Ölbilder zu sehen, fast 50 aus rund 300 hinterlassenen Werken. Über die zahlreichen Verkäufe (viel auch in Oregon/USA, wo er einige Jahre lebte) gibt es leider keine Aufzeichnungen. Seine Bilder erzählen vom Dorf- und Hafenleben, zeigen Märchen oder Szenen mit Roma und Nomaden.
Dazwischen malte Stephan aber auch immer wieder kritische Bilder, die sich mit Militärregierungen, Hunger und Tod auseinandersetzen und damit keinesfalls gefällige Motive abgegeben haben.

Daniela Walther (Text und Fotografien)

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Begleitend zur Ausstellung erschien der A4-Bildband „Peter Stephan, Maler-Seefahrer-Erzähler (25,00 Euro, Orlandus Verlag München).
 
Ebenso werden einige Originalradierungen im Museumsshop zum Kauf angeboten.
 
Ein Werksverzeichnis (Radierungen und Ölgemälde) kann im Museum eingesehen werden, weitere Motive können so ggf. vermittelt werden

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Peter Stephan in den 1960-er oder 1970-er Jahren in Griechenland (Foto: Herwig Lucas)
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Peter Stephan und Heidy Stangenberg-Merck 1988 in Stephans Haus am Ammersee/Bayern
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Peter Stephan im Mai 2013 am Ammersee/Bayern.
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Hafenbäckerei, Öl , 104 x 85 cm
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El Divan mit blauer Teekanne, Öl, 42,5 x 34,5 cm
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Begegnung am Hafen, Holzschnitt, 60 x 42 cm (auch als Repro-Plakat erhältlich)
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Radierung Nr. 147
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Radierung 649 - ein Alter mit Kind
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Radierung Nr. 399 Guenter Grass der Butt
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    Autoren:

    Yvonne Weber-Sturm
    Leiterin des Museum Stangenberg Merck
    Karl Stangenberg
    Daniela Walther
    Isabella Schnürle
    Viktoria Hellriegel

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