virtuelles Museum Stangenberg Merck
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40. Tag: Der weite Blick

7/11/2020

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Heidy Stangenberg-Merck schuf viele Landschaftsbilder: bayrische und südhessische Ansichten, norddeutsche Küstenlandschaften, aber vor allem griechische Motive. Auf den ersten Blick erscheinen gerade ihre griechischen Landschaften schematisch: Ein Drittel des Bildes nimmt der untere Teil des Bildes ein, zwei Drittel der obere. Der Bildaufbau wird durch eine stringente horizontale Linienführung dominiert.

Der Betrachter blickt aus der Ferne über eine einfache Landschaft, sei es der Strand oder eine fast vegetationsfreie Hügelkette oder auch über den Tisch der Künstlerin, auf dem sie ein schlichtes Stillleben arrangiert hat. Dahinter liegen nur noch das Meer, der Horizont, der Himmel. Mit Beiwerk wird spärlich umgegangen: vereinzelte Bäume, die am Horizont auftauchen, ein paar wenige Personen, die klein und verloren erscheinen oder ein sich durch die Landschaft in der Ferne schlängelnder Weg.

Es entstehen Landschaften, die den Blick in die Ferne schweifen lassen, mit wenigen Punkten, an denen sich das Auge fixieren kann und zur Ruhe kommt: Bäume, angedeutete Wege, sogar dargestellte Personen sind nur Mittel zum Zweck, nur Staffage – sie sind nicht wichtig für das Bild. Wichtig ist die atmosphärische Stimmung, die die Malerin Stangenberg-Merck transportiert. Ein frühmorgendlicher Blick über ein noch frisches Amorgos, eine heiße Nachmittagssonne, die auf die Erde der Insel brennt oder eine sturmverkündende Abendimpression am Strand.

Das Hauptaugenmerk dieser Landschaftsbilder liegt aber in der Malerei selbst: Die Ansicht des weiten Landes, die Flächigkeit des Motivs und der in die Ferne gerückte Blickwinkel ermöglichen der Malerin, sich voll und ganz auf die Farbkomposition zu konzentrieren. Form tritt zurück, Farbe hat ihren großen Auftritt. Nicht das Dargestellte an sich ist wichtig, sondern die Darstellung selbst. Ähnlich einer Farbstudie zeigt sich das große Talent der Malerin Heidy Stangenberg-Merck: Farbkontraste, Farbmischungen und Farbsymbiosen treffend einzusetzen und spielerisch zu einem Gesamteindruck der Harmonie zusammenzuführen.
Yvonne Weber-Sturm

die Bilder:
HORIZONT, Öl auf Leinwand, 1979-97
HORIZONT II, Öl auf Leinwand, 1976
FISCHER AM MEER, Öl auf Leinwand, 1974
ZITRONEN AM MEER, Öl auf Leinwand, 1994
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    Autoren

    Yvonne Weber-Sturm
    Leiterin des Museums
    ​Stangenberg Merck

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    Viktoria Hellriegel
    ​Ute Lieser
    ​Dr. Roland Held

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