HSTM, Manegenprobe, Tempera, 1958 Das Zirkusmotiv spielt in einem großen Zelt, ablesbar an dem stützenden Gestänge, das Seitenwände und Dach halten. Blau-rot gestrichene Säulen treffen vom Boden ausgehend auf einen roten Ring im Dach des Zeltes und bilden das Skelett des Baus. Weitere Stützen und Streben gehen diagonal vom Zirkusrund nach oben. Die weiße Zelthaut legt sich bauchig um die Stützstreben. Im rechten Zweidrittel des Bildes wird eine Pferdedressur gezeigt, die den Artisten auf dem hinteren Rücken eines Pferdes stehen lässt. Weitere Pferde, allesamt Schimmel, sind in der Manege im Hintergrund zu sehen und werden von einer zweiten Person, die im Zentrum der Bahn steht, kontrolliert. Im linken Bildrand und im Hintergrund sind die Besucherränge abgebildet. Dort sind auch zwei Beobachter zu sehen, die von der Künstlerin nur grob angedeutet werden. Das Temperabild „Manegenprobe“ von 1958 entstand im Zelt des Zirkus Krone auf der Theresienwiese. Der Zirkus Krone hat seit 1919 seinen festen Sitz in München und unterhält als einziger europäischer Zirkus ein festes Gebäude mit einigen Tausenden Sitzplätzen. Der Festbau wird im Sommer für Konzerte und Veranstaltungen vermietet, während der Zirkus auf Tournee geht. So gestattete die Stadt München dem Zirkus, auf der Theresienwiese Halt zu machen. Anlässlich eines Jubiläums lud die Zirkusleitung die Münchener Künstler ein, bei den Proben anwesend zu sein und zu malen. Die so entstandenen Bilder wurden später im Foyer des Festbaus ausgestellt. Scheinbar gefiel Heidy Stangenberg-Merck das Motiv so gut, dass sie es im Jahr 1974 erneut verwendete. Es entstand eine leicht abgewandelte „Manegenprobe“ in Öl. Das Bild ist heute in der Dauerausstellung des Museums ausgestellt. Yvonne Weber-Sturm HSTM, Manegenprobe, Öl, 1974
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AutorenYvonne Weber-Sturm Archiv
April 2021
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